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 Tipp des Monats - 2004

November 2004:
Im Rausch der Tiefe


Der Franzose Jacques Mayol und der Italiener Enzo Molinari wachsen als Kinder auf einer kleinen griechischen Insel auf und sind von Anfang an Konkurrenten. Schon früh entwickeln beide eine Leidenschaft für das Tauchen. Als Jaques durch einen Tauchunfall seinen Vater verliert, bleibt für ihn niemand mehr - seine Mutter, eine Amerikanerin, ist in ihr Heimatland zurückgekehrt. Nur der Onkel nimmt sich seiner an.









Jahre später Treffen sich Jacques und Enzo wieder, da der Italiener zu einem Wetttauchen eingeladen hat. Es geht um den Weltrekord im Apnoe-Tieftauchen. Jaques hat währendessen bei einem Projekt in den Aden die Amerikanerin Joanna kennen gelernt, welches sich sofort in ihn verliebte. Auch hat Jaques inzwischen eine neue Familie: eine Gruppe von Delphinen in seiner Heimat an der Südfranzösischen Küste. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen Jaques und Joanna eine Liebesbeziehung, welche immer wieder auf die Probe gestellt wird. Und immer öfter fragt die junge Frau sich, ob sich Jaques zwischen ihr und dem Meer je entscheiden können wird und ob sie in seinem Leben immer die Nummer 2 sein möchte. Schließlich erwartet sie ein Kind von Jaques, weiss aber nicht recht, wie sie es ihm beibringen soll. Immer wenn sie es versucht, hört ihr Jaques nicht zu, denn er ist mit seinen Gedanken bei dem Meer und den Delphinen.

Zwischen den beiden leidenschaftlichen Tauchern entwickelt sich eine bemerkenswerte Hassfreundschaft. Immer wieder stellt Enzo einen neuen Rekord auf und immer wieder schafft Jaques es, diesen zu überbieten. Schließlich kommt es zu einer dramatischen Wende, da laut der Organisatoren eine bestimmte Grenze nicht überschritten werden darf, Enzo dieser Warnung aber keine Beachtung schenkt. Jaques bricht zu einem letzten Tauchgang auf, und steht vor einer schweren Entscheidung...

Das Meer steckt voller Geheimnisse und übt vielleicht deshalb so eine Fazination auf viele aus. Der Film "Im Rausch der Tiefe" berichtet von einer ganz besonderen Liebe, nämlicher der zwischen Jaques und dem Meer. Unterstützt durch einmalige Aufnahmen und passende Musik wird eine Geschichte erzählt, die wie ein Märchen wirkt, und doch mitreissender nicht sein könnte. Erzählt wird auch die etwas seltsame Freundschaft von Enzo und Jaques und die Liebe, um die Joanna kämpft. Es ist ein Film nicht nur für Tauch-Fans, sondern werden auch interessante Sichtweisen auf die Fragen nach dem "Sinn des Lebens" betrachtet. Ein sehr schöner Film, mit einem ernsten Hintergrund, berichtet er doch indirekt auch von Umweltschutz, Freundschaft und Träume, die man erreichen will.






September 2004:
Blueprint (Charlotte Kerner)


Professor Fisher in Montreal ist Spezialist für das Klonen von Mäusen und Kühen. An Menschen hat er sich bisher noch nicht gewagt. Bis er bei einem Konzert die bekannte und erfolgreiche Komponistin und Pianistin Iris trifft. Iris, dreißig Jahre alt, ist unheilbar an Multipler Sklerose erkrankt. Sie beschließt, daß es höchste Zeit wird für ein Kind. Da sie den geeigneten Vater kurzfristig nicht zur Hand hat und sie nicht irgendein Kind möchte, bittet sie Fisher um Hilfe. "Für mich kommt nur ein Klon-Kind in Frage. Ich könnte es nicht ertragen, mich an ein unbegabtes Kind zu verschwenden."

Und so entsteht Siri -- die exakte Kopie von Iris, selbst der Name ist nicht frei von der allgegenwärtigen, starken Mutter, die zugleich Schwester, ja eineiiger Zwilling ist.

Für Siri, die zunächst willig die Erwartungen ihrer Mutter erfüllt, wird es mit zunehmendem Alter schwer, die eigene Identität zu finden. Bei einem Blick in den Spiegel sieht sie Iris in jungen Jahren. Erst als ihre Mutter stirbt, kann Siri sich selbst als eigenständige Person entdecken.

(Amazon-Redaktion)


Mit "Blueprint" hat Charlotte Kerner für einigen Zündstoff gesorgt, wird in dem Roman doch die Problematik des Klonens aus einer völlig anderen Perspektive beschrieben. Realistisch beschreibt Siri, die geklonte Iris, ihre Sicht auf ihr Leben und ihre Gefühle - aber sind es wirklich ihre eigenen oder die ihrer Mutter/Schwester? Es ist ein einfühlsamer Roman, der die Stimmung und Problematik sehr gut wiedergibt. Auf jedenfall sehr empfehlenswert, da man die Problematik auch auf andere philospohpische und ethische Probleme übertragen kann.





Juli 2004:


Im Kino wird es shreklich. Endlich kommt der Erfolgshit aus den USA auch bei uns: Shrek 2 - der Sequel zu dem meisterhaften Film "Shrek - der tollkühne Held". Doch auch dieser Film ist mit allen Wassern gewaschen und hält einige Überraschungen auf Lager, und steht somit seinem Vorgänger in nichts nach.













Frisch vermählt und gerade aus den Flitterwochen zurück erhällt Prinzessin Fiona eine Einladung in das Königreich Weit, weit weg, damit ihre Eltern ihrem Schwiegersohn den königlichen Segen erteilen können. Doch das Chaos ist vorprogrammiert, erwarten diese doch an Shrek's Stelle den gut aussehenden und leicht eitlen Prinz Charming. Dessen Mutter - der Guten Fee - passt das gar nicht, und so schmiedet sie gemeinsam mit Fionas Vater den Plan, Shrek beiseite zu schaffen. Sie angagieren den weit und breit gefürchtetsten Oger-Killer: den gestifelten Kater. Doch es kommt wie es kommen muss und vor allem anders. Der Kater hat es satt und stellt sich auf Shrek und Esel's Seite, um diese mit seinem Leben zu beschützen. Gemeinsam versuchen sie nun mithilfe eines Happy-End-Trunkes (den sie der Guten Fee gestohlen haben) Fionas Eltern umzustimmen und gleichzeitig einen Streit zwischen Shrek und Fiona zu beenden. Aber natürlich hat die Gute Fee wieder ihre schmutzigen Finger im Spiel und die Geschichte nimmt weiter fröhlich und unvorhersehbar ihren Lauf...









Man nehme ein typisches Märchen, verpacke darin in 3D-Figuren gekleidet eine super Story, sehr viel Humor, ein wenig Romantik, ein wenig Tragik und noch mehr Witze, mische das ganze einmal krätig durch und man erhällt "Shrek". War der erste Film schon ein Erfolg, so wird dieser ein Knaller werden. Die Figuren sind noch lebendiger, die 3D-Effekte noch besser und man merkt, dass sich an vielen Stellen die Grafiker richtig ausgetopt haben. Selbst beim wiederholten schauen entdeckt man noch Parodien und Anspielungen auf Klischees und vor allem andere Film, sowie Zitate aus diesen. Auch die Musik ist einmalig passend und "Living la vida loca" von Eddi Murphy und Antonio Banderas schießt auf alle Fälle den Vogel ab. Also: unbedingt kucken!!! Man wird sich vor lachen kaum noch in den Kinosesseln halten können.



Mai 2004:
Am Ende des Regenbogens (Alan D. Foster)


Khaxan Mundurucu hat mit seinen Truppen aus Ungeheuern, Gnomen und Monstern die Gothlande befallen und eingenommen. Alles scheint aussichtslos, denn bei dem Angriff ist der berühmte und mächtige Zauberer Susnam Evyndd getötet wurden, die einzige Hoffnung der Bewohner. Khaxan Mundurucu belegt das Land mit einem Fluch, der alle Farben auslöscht, Traurigkeit und Grau beherrschen das Land. Doch ein letzer Zauber Susnam Evyndds bewirkt, dass sich seine Haustiere, ein Hund, drei Katzen, ein gelber Kanarienvogel und eine Rießenschlange in Menschen verwandeln.

In neuer Gestalt und immer in Begleitung ihrer tierischen Instinkte begeben sie sich nun auf eine gefährliche Mission: der Welt das Licht zurückzubringen. Dabei gelangen sie auf unerklärliche Weise in das Innere eines Regenbogens, verfolgt von den Truppen Khaxan Mundurucus. Nun müssen jedes Königreich, das jeweils für eine Farbe steht, durchqueren, um am Ende vor einer schweren Entscheidung zu stehen...

Ein schönes Buch, dass zeigt, wie eine Welt ohne Farben, ohne Licht und vor allem ohne Hoffnung ist. Die Hauptcharaktere sind göttlich dargestellt, wie sie immer wieder mit ihren tierischen Instinkten, nun aber in Menschengestalt, konfrontiert werden und wie sie sich dadurch immer wieder in brenzlige, aber auch lustige Situationen reinmanövrieren.



April 2004:


Viele, viele Jahre vor unserer Zeit: Im Nordwesten Amerikas leben die drei Brüder Kenai, Denaih und Sitka. Durch einen tragischen Unfall wird Sitka, der Älteste und Anführer des Stammes, von einem Bären getötet. Kenai, das Nesthäckchen mit immer wieder neuen verrückten Ideen, schwört Rache.





Doch dann passiert etwas Unglaubliches: Kenai wird durch die Götter selbst in einen Bären verwandelt... Aus der neuen Sicht sieht die Welt gleich ganz anders aus: Um sich auf vier Tatzen zurecht zu finden und wieder ein Mensch werden zu können und die Berge wo die Lichter die Erde berühren zum finden, muss Kenai sich mit einem vermeintlichen Erzfeind anfreunden, dem jungen, bezaubernd putzigen Bären Koda, der stets ohne Punkt und Komma plappert und der auf der Suche nach seiner Mutter ist. Gemeinsam macht sich das ungleiche Paar auf den Weg: Kenai, um seine Menschengestalt wieder zu erlangen, Koda, um beim sagenumwobenen jährlichen Bärenfest Salmon Run seine Mutter wieder zu finden. Und ausgerechnet der liebenswerte und tolpatschige Koda bringt dem zornigen Kenai während ihrer abenteuerlichen Reise bei, was Freundschaft, Bruderliebe und Toleranz wirklich bedeuten...





Es ist ein Film der unter die Haut geht. Hat Disney in den letzten Jahren eher Mittelklasse-Zeichentrickfilme hervorgebracht, so überzeugt „Bärenbrüder“ schon allein von seinem Zeichenstil. Die Landschaften sind sehr detailreich und es wird mit kräftigen, leuchtenden Farben gearbeitet. Die Charaktere (vor allem die Menschen) sind sehr liebevoll gezeichnet. Die Filmmusik steuert Phil Collins bei, die auch in der deutschen Version von ihm selbst gesungen werden.
"Bärenbrüder" ist ein sehr gelungener Film über Liebe, Missverständniss, Vertrauen und Toleranz und man kann ohne Probleme die Handlung auf unsere heutige Welt ausweiten: Verständnis unter den verschiedenen Völkern und Verständnis zwischen Menschen und der Natur.




Februar 2004:
Deep Blue

Die Erde ist ein blauer Planet. Sie besteht zu rund 70% aus Wasser. Alles Leben kommt aus dem Wasser, alles Leben ist vom Wasser abhängig. Doch das Meer ist das größte noch unerforschte Gebiet überhaupt. Tatsächlich weiss man heute mehr über das Universum als über unseren Ursprung und es waren schon mehr Menschen im Weltall als in den tiefsten Tiefen der Ozeane.




Bis zu 40 Kamerateams der britisch-deutschen Coproduktion drehten gleichzeitig an über 200 Drehtorten, um 5 Jahre lang Material für den 90 minütigen Film zu sammeln. Der Zuschauer wird auf eine Reise in alle Klimazonen und alle Tiefen des Meeres mitgenommen. Er ist Gast, wenn Haie, Wale und Albatrosse gemeinsam Jagen, Schwertwale auf Futtersuche gehen, Eisbären und Kaiserpinguine sich auf eine lange Kältezeit vorbereiten oder bunte Fischschwärme in Korallenriffen lebendig werden. Er wird aber auch mit auf die andere Seite des farbenfrohen Getummels genommen, wenn bei Mondschein die Haie aktive werden und zum Schluss geht es in die immerwährende Nacht. Zum ersten Mal wurden Lebewesen in 5000m Tiefe gefilmt. Man taucht ein in eine andere, dennoch farbenfrohe Welt.

Deep Blue zeigt aber auch den normalen Lebenskreislauf, Geburt, Fressen, Sterben, neue Geburt. Und der Zuschauer wird darauf aufmerksam gemacht, welche Auswirkung die Zerstörung der Meere auf den größten und artenreichsten Lebensraum hat.

Obwohl es ein Film ist, der fast ohne Kommentare und nur mit Musik auskommt, gibt es spannende und lustige Momente, traurige und schöne. Vielleicht schafft er es mit seiner Stimmung und seinen einzigartigen Naturaufnahmen, dem Menschen endlich die Augen zu öffnen...

Mehr dazu unter: www.deepblue-derfilm.de


Januar 2004:
Erdsee (Ursula K. LeGuin)


Irgendwo liegt eine wunderbare Inselwelt: die Erdsee. Sie besteht aus tausenden von großen und kleinen Inseln. Dort gibt es noch Magie. Sperber wächst auf einer kleinen Insel namens Gont auf und als seine magischen Fähigkeiten entdeckt werden wird er auf die Zaubererinsel Rok geschickt. Dort entfesselt er das absolute Böse und kann es nur besiegen, wenn er den wahren Namen in der Ursprache nennt. Diese waren Namen verleihen die Magiern die wirkliche Macht über alle Lebewesen und Dinge, alles andere is Illusion. Schon früh wird die große Macht, die in Sperber schlummert, erkannt. Schließlich findet er den "Schatten" und entdeckt etwas Ungeahntes...

Dieses Buch besteht aus den 4 Geschichten der Erdsee-Mythologie. Es beschreibt das Leben von Sperber, der schließlich Erzmagier wird auf all seinen Abenteuern. Es erzählt aber auch von Liebe und Freundschaft. Ursula K. LeGuin schreibt mit sehr viel Liebe und sehr detailreich. Man kann sich diese abstrakte Welt mit ihren Wesen sehr gut vorstellen. Es werden philosophische Fragen gestellt und viele Dinge werden aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Dieses Buch regt wirklich zum Nachdenken und Träumen an; Ursula K. LeGuin entführt auf ihre eigene Art und Weise in die exotische, außergewöhnliche Welt der Erdsee.

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