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 Ökotourismus

Ökotourismus liegt gerade im Trend. Jeder der es sich leisten kann, verbringt seinen Urlaub im Einklang mit der Natur, um sie zu erhalten. Doch was verbirgt sich tatsächlich hinter dem "umweltbewussten Reisen"? In diesem Text möchte ich zu den Vor- und Nachteilen des Ökotourismus Stellung nehmen.

Pro:
In den heutigen Industriestaaten gibt es kaum noch Naturverständnis. Kein Wunder, wenn der nächste Wald und die nächste wilde Wiese kilometer von den Städten weg liegen. Wer hat bei dem ganzen Stress und gehetzte denn noch Zeit, sich um Tiere zu kümmern und kostbare Zeit mit Gedanken an die Natur und deren Erhaltung zu verwenden? Doch der Mensch sehnt sich nach Ruhe und unberührter Natur. Kaum findet man bei heutigen Reiseangeboten noch einsame Strände. Man kann zwar als Individualtourist in einsame Bergregionen fahren, aber hat man denn für die Planung wirklich Zeit? Doch seit neuestem gibt es den sogenannten Ökotourismus. Anbieter versprechen ein Reisen in unberührte, aber exotische Gebiete. Sie bringen die Natur ohne den üblichen Luxuriösen Rummel und nebenbei lernt der Tourist auch noch etwas über das Gebiet.
Viele nutzen auch während ihres eigentlichen Urlaubs Angebote wie Whalewatching oder Safaries vor Ort. Diese Aktionen sollen die Menschen daran erinnern, dass die Natur ein Geschenk ist und zur Zeit sehr bedroht ist, dass man sie erhalten muss und wie man auch umweltgerecht lebt. Desweiteren gehen viele der eingenommenen Gelder Schutz- und Forschungsprojekten zugute und Helfen somit der Erhaltung der Natur. Auch bringen "Öko-Reisen" die Kultur der Länder näher, die man als Hotel- und Swimming-Pool-Tourist gar nicht so mitbekommt und die auch sonst keinen weiter interessiert.

Contra:
Die Idee des Ökotourismus ist sehr gut, doch nutzen viele diese Möglichkeit aus. Nach dem Motto "Ich tue einmal im Jahr was für die Umwelt, also bin ich auch umweltbewusst" nutzen viele das Angebot umweltfreundlicher Reisen in die Natur. Meistens wissen sie dabei noch gar nicht, was umweltbewusstes Verhalten ist, und dieses wird während des Aufenthaltes oft auch gar nicht vermittelt. Desweiteren nimmt der Ökotourismus auch schon Maße des Massentourismus an. Es gibt zwar Richtlinien, die besagen wieviele Personen pro Jahr in ein bestimmtes Gebiet reisen dürfen. Doch da der Ökotourismus so poplär ist, werden diese Grenzen weit überschritten. All dies ist eine Belastung für die Natur.
Auch kommt es vor, dass die Tourenführer und Veranstalter gar keine Ahnung haben. Es gibt z.B. viel zu viele Whalewatching-Fahrten pro Tag. Die Boote sind voll, die Menschen sind lärmend und natürlich wird so nah an die Tiere herangefahren, wie möglich. Das gleiche gilt für den neuesten Trend: "Schwimmen mit Delphinen". Für einen relativ niedrigen Preis dürfen die Menschen zu den Tieren ins Wasser und meistens wird
nichtmal darauf geachtet, ob die Tiere berührt werden. Aber es gibt offizielle Regeln zum Verhalten mit Delphinen im Wasser. Diese werden meistens nicht eingehalten und sind oft den Begleitern gar nicht bekannt. Werden allgemein Tiere durch die Reisenden belästigt,
haben sie im Normalfall keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Das Gleichgewicht im Sozialverhalten der Tiere wird gestört und kann schlimme Folgen haben, wie etwa, wenn Wale zur Paarung nur in eine bestimmte Bucht kommen. Dort warten aber immer wieder Whale-watching-Boote auf sie und die Wale fühlen sich belästigt. Nun werden sie nicht mehr in diese Bucht kommen und die Populationen gehen aufgrund der ausbleibenden Vermehrung zurück.
Ein weiteres Problem ist, das viele der Gelder in die Taschen der Unternehmer und anderer Betriebe fließen, und nicht in mögliche Schutzprojekte.

Eigene Meinung:
Ich finde die Idee des Ökotourismus sehr gut, da die Erhaltung und natürlich auch die Kenntnis über die Natur sehr wichtig ist. Allerdings ist die Umsetzung alles andere als hilfreich. Ich stimme sowohl den Pro-Argumenten als auch den Contra-Argumenten zu, wobei ich aus Erfahrungen in der Realität den Ökotourismus als nicht sehr nützlich ansehe, also für mich die Contra-Argumente schwerwiegender sind.
Es sei allerdings noch gesagt, dass die negativen Argumente nicht alle Anbieter betreffen, es gibt überall schwarze Schafe, aber natürlich gibt es auch viele gute Organisationen, die sich wirklich für die ursprünglichen Ideen des Ökotourismus einsetzen und diese auch praktizieren. Als Link möchte ich zu diesem Thema noch Waschbär-Reisen empfehlen, die sich auf naturfreundliche und belastungsarme Reisen spezialisiert haben, dabei aber der Lern- Erhohlungs- oder einfach nur Spassfaktor nicht zu kurz kommt.

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